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Tatort Porsche Museum

Vor seinem Debüt hat sich der neue 911 Targa 4S dem Vergleich mit einem seiner berühmtesten Vorgängermodelle gestellt: dem Tatort-Targa.

Routiniert öffnet Richy Müller das Verdeck seines schokobraunen Porsche Targa, faltet das Stoffdach zusammen und verstaut es im Kofferraum. Gut eine Minute benötigt der Tatort-Kommissar dafür. In dieser Disziplin unterliegt sein Oldtimer-Dienstwagen dem neuen 911 Targa 4S, der ab Herbst 2020 die Straßen erobert, ganz klar. Schlappe 19 Sekunden dauert es, bis das Dach des brandneuen Sportwagens unter der Heckscheibe verschwunden ist – natürlich vollautomatisch.

Doch beim Aufeinandertreffen der beiden Targa-Modelle an diesem Vormittag vor dem Porsche Museum geht es nicht um Konkurrenz, sondern um ein Aufeinandertreffen der Generationen. Einen Unterschied kann Schauspieler Richy Müller trotzdem nicht verheimlichen: „Bei dem hier“, ruft er noch, während er das Gespräch kurz unterbrechen muss, zum Tatort-Targa hechtet und die Scheinwerfer ausschaltet, „ist gleich die Batterie leer, wenn man das Licht brennen lässt.“ Beim 911 Targa 4S in GT-Silber Metallic daneben bleibt das Licht an – kein Problem.

Oldtimer fahren ist harte Arbeit

Seit 2008 geht der Porsche-Markenbotschafter und Rennfahrer in seiner Rolle als Kommissar Thorsten Lannert im Porsche-Oldtimer von 1975 auf Verbrecherjagd. Längst ist das Fahrzeug bei den Fans Kult geworden. Auf die Straße darf die Sportwagen-Requisite aber ausschließlich für den Filmdreh. Als leidenschaftlicher Autofahrer ist es dabei für Müller eine Selbstverständlichkeit, für alle Szenen selbst am Steuer zu sitzen. „Zeitweise wird es ganz schön eng im Auto mit meinem Filmpartner und mir vorne und den Kamera- und Tonkollegen auf den Rücksitzen“, plaudert er aus dem Schauspieler-Nähkästchen.

Um öfter in den Genuss des Tatort-Targas zu kommen, fährt Richy Müller privat ein Filmdouble des Wagens – ebenfalls in schokobraun, aber von 1977. Jedoch nur für kürzere Strecken zum Genießen, wie er sagt. Als Vielfahrer greife er bei langen Fahrten auf sein neues 911 Coupé zurück. „Der alte Targa hat noch keine Servolenkung, da muss man noch richtig kurbeln, viel Schalten und spürt unmittelbar die Straße. Das ist harte Arbeit.“ Womit er einen weiteren Unterschied zwischen alt und neu aufgreift: „Die neuen Fahrzeuge bieten einfach mehr Komfort und Sicherheit“, sagt er. Auch die moderne Technik begeistert ihn: „Es ist einfach ein Genuss zu sehen, wie sich das Dach in Sekunden in sich selbst versenkt. Ein erneuter Geniestreich der Ingenieurskunst“, schwärmt der 64-Jährige. Gleichzeitig sei es fantastisch, dass der Überrollbügel – das Targa-Merkmal schlechthin – beim neuen 911 Targa 4 wieder so aussieht wie früher.

Genau diese Verschmelzung aus Tradition und Moderne sei es, die seines und die Herzen aller Targa-Fans höherschlagen lässt. Richy Müller selbst würde sich nie zwischen seinem Oldtimer und dem modernen Sportwagen entscheiden wollen. „Das wäre ja, als hätte man zwei Kinder und müsste eines zum Lieblingskind erklären“, sagt er. Ob er glaubt, dass Filmkommissar Thorsten Lannert irgendwann auf ein neueres Targa-Modell umsteigen wird? „Auf keinen Fall“, platzt die Antwort aus ihm heraus. „Das wäre Verrat an seiner Figur.“

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