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Porsche 911 RSR beendet die 24 Stunden von Le Mans auf Platz drei

Die beiden Porsche-Werksteams haben die 89. Auflage der 24 Stunden von Le Mans auf den Plätzen drei und vier in der GTE-Pro-Klasse beendet.

Die Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich und Neel Jani aus der Schweiz sowie der Däne Michael Christensen erreichten im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 den dritten Platz. Das Schwesterauto mit der Nummer 91 von Gianmaria Bruni aus Italien, Richard Lietz aus Österreich und Frédéric Makowiecki aus Frankreich beendete den vierten Saisonlauf der FIA World Endurance Championship (WEC) auf Rang vier. Der interne Kampf der beiden Werksautos um den letzten Podestplatz war rund eine Stunde vor dem Ende entschieden: An der Nummer 91 musste nach einem Ausrutscher in der letzten Schikane das Heck repariert und die Bremse erneuert werden.

„Unser Team hat eine fehlerlose und tolle kämpferische Leistung gezeigt“, sagt Porsche-Motorsport-Chef Fritz Enzinger. „Leider hat uns etwas Performance gefehlt, um im Wettbewerb um den Klassensieg ein gewichtiges Wort mitzusprechen. Der Podestrang für die Startnummer 92 ist dennoch ein schöner Lohn für die leidenschaftliche Arbeit, die unsere Mitarbeiter an der Rennstrecke sowie an unserem Standort in Weissach geleistet haben. Vielen Dank an alle, die zu dieser Leistung beigetragen haben.“

Die beiden rund 515 PS starken Neunelfer aus Weissach zeigten über weite Strecken des Langstreckenklassikers in Frankreich ein gutes Tempo. Aufgrund von Pech in zwei Safety-Car-Phasen entstand jedoch bereits im ersten Drittel des Rennens ein Rückstand von rund drei Minuten auf die Spitze. Allein über Performance im Wettbewerb konnte dieser Abstand im weiteren Verlauf des 24-stündigen Dauerlaufs nicht mehr verringert werden. Hintergrund dieser für das Porsche GT Team enttäuschenden Tatsache ist eine Besonderheit bei der Durchführung der Veranstaltung im französischen Departement Sarthe.

Im Gegensatz zu anderen Renn-Events werden bei Zwischenfällen in Le Mans jeweils drei Führungsfahrzeuge gleichzeitig auf die Strecke geschickt. Grund ist die enorme Streckenlänge von 13,626 Kilometern. Dies hat zur Folge, dass das Starterfeld in drei Gruppen aufgeteilt wird. Wer hinter dem gleichen Safety-Car fährt wie die Spitze, kann Zeit aufholen. Wer sich hinter dem folgenden Sicherheits-Fahrzeug einreihen muss, hat sofort unverschuldet einen Rückstand von mindestens 90 Sekunden – genau dies ist den beiden Porsche 911 RSR des Werksteams gleich zweimal passiert.

„Das Rennen war nicht nur schwierig, sondern auch enttäuschend für uns. Unsere Erwartung war, dass wir um den Sieg mitkämpfen“, sagt Porsche-WEC-Einsatzleiter Alexander Stehlig. „Wir hatten trotz guter und konsequenter Vorbereitung im Vergleich zur Konkurrenz nicht die Rundenzeit-Performance und nicht den Topspeed wie erhofft. Wir müssen nun in Ruhe auch mit FIA und ACO noch einmal alles analysieren, um festzustellen, warum wir zum Rennen nicht ganz so eine Schippe drauflegen konnten wie die Mitbewerber.“

Während die beiden 911 RSR der Werksmannschaft auf den Positionen drei und vier immer wieder mit internen Duellen für Begeisterung sorgten, standen die beiden Kundenautos in der GTE-Pro-Klasse bereits vorzeitig in den Garagen. Die Startnummer 79 von WeatherTech Racing konnte nach einem Unfall des Amerikaners Cooper MacNeil ab dem frühen Sonntagmorgen nicht mehr am Rennen teilnehmen. Das von der Pole-Position gestartete Fahrzeug von HubAuto Racing schied mit einem technischen Defekt kurz nach dem Sonnenaufgang aus.

In der GTE-Am-Kategorie war die Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing mit Porsche Werksfahrer Matt Campbell (Australien), Teambesitzer Christian Ried aus Deutschland und Jaxon Evans aus Neuseeland auf Rang fünf der beste 911 RSR. Das Schwesterauto mit der Startnummer 88 – von der Pole-Position dieser Klasse gestartet – erreichte Platz 13. Die Kundenmannschaften Absolute Racing und Herberth Motorsport fuhren bei ihrem Le-Mans-Debüt auf die Ränge sieben und zehn. Einige weitere Porsche Crews mussten auch hier die Segel vorzeitig streichen. Project 1 kam mit beiden 911 RSR ebenso wenig ins Ziel wie die Startnummer 99 von Proton Competition. Das Team GR Racing fiel aufgrund einer langwierigen Reparatur nach einem Unfall weit zurück und beendete das Rennen auf Platz 14.

Ergebnisse Rennen
GTE-Pro-Klasse

1. Calado/Pier Guidi/Ledogar (GB/I/F), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 345 Runden
2. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/NL), Corvette Racing, Corvette C8.R #63, 345 Runden
3. Estre/Jani/Christensen (F/CH/DK), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 344 Runden
4. Lietz/Bruni/Makowiecki (A/I/F), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 343 Runden
5. Serra/Molina/Bird (BR/E/GB), AF Corse, Ferrari 488 GTE #52, 331 Runden
6. Milner/Tandy/Sims (USA/GB/GB), Corvette Racing, Corvette C8.R #64, 313 Runden
7. Martin/Parente/D. Vanthoor (B/P/B), HubAuto Racing, Porsche 911 RSR #72, 227 Runden
8. MacNeil/Bamber/L. Vanthoor (USA/NZ/B), WeatherTech Racing, Porsche 911 RSR #79, 139 Runden

GTE-Am-Klasse
1. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #83, 340 Runden
2. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), TF Sport, Aston Martin Vantage #33, 339 Runden
3. Cressoni/Mastronardi/Illot (I/I/GB), Iron Lynx, Ferrari 488 GTE #80, 338 Runden
5. Ried/Campbell/Evans (D/AUS/NZ), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #77, 335 Runden
7. Haryanto/Picariello/Seefried (RI/B/D), Absolute Racing, Porsche 911 RSR #18, 332 Runden
10. Renauer/Ineichen/Bohn (D/CH/D), Herberth Motorsport, Porsche 911 RSR #69, 330 Runden
13. Andlauer/Bastien/Arnold (F/USA/D), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 327 Runden
14. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), GR Racing, Porsche 911 RSR #86, 322 Runden
16. Olsen/Buchardt/Foley (N/N/USA), Team Project 1, Porsche 911 RSR #46, 138 Runden
21. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Team Project 1, Porsche 911 RSR #56, 84 Runden
22. Inthraphuvasak/Latorre/Tincknell (T/F/GB), Proton Competition, Porsche 911 RSR #99, 66 Runden

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Redaktion 9ELF