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Don’t Crack Under Pressure

TAG Heuer hatte an einen faszinierenden Ort eingeladen, um die nächste Stufe der Zusammenarbeit mit Porsche zu zünden. Die Ice Experience im finnischen Levi bot ideale Bedingungen, um Design, Technik und sportive Zuverlässigkeit beider Weltmarken 135 Kilometer nördlich des Polarkreises ins rechte Licht zu rücken.

Der bekannte Slogan von TAG Heuer „Don’t Crack Under Pressure“ bezieht sich natürlich nicht auf die Eisfläche, auf der wir uns gerade mit vier Porsche 911 im gepflegten Drift üben. „Das Porsche Ice Experience-Areal hier in Levi ist im Sommer ein Sumpfgebiet“ erklärt unser Instrukteur Axel. „Risse im Eis können sich höchstens mal auf einem zugefrorenen See bilden. Wenn dort Wasser auf dem Eis steht, wird‘s ein bisschen tricky“, meint der mit allen Drifts gewaschene Experte. Wobei es natürlich bereits auf purem Eis tricky genug ist, den Kurs zu halten: Dreher und „Ausrutscher“ schon bei der ersten „einfacheren“ Rundstrecke. Dabei klang doch beim Briefing noch alles völlig logisch: wie die Kräfte einwirken, wann man auf Eis besser Gas gibt oder bremst und wie man die Drift mit einfühlsamen Lenkbewegungen steuert. Tja, alle Theorie ist grau, besonders auf den hellweißen Schnee- und Eispisten von Levi. Doch langsam tasten wir uns auch in der Praxis ran, umrunden immer länger querstehend den Kurs, ohne das Heck ausbrechen zu lassen oder zu sehr über die Vorderräder zu schieben: „Ice, Ice, Baby“ – das macht mal richtig Spaß. Dann geht’s zurück zum Porsche Experience Center zur kurzen Kaffeepause – und um die Autos zu tauschen. 

Denn Porsche zeigt auf seinem rund 35 Hektar großen Experience-Gelände im hohen Norden, wozu ein Großteil der Produktpalette bei minus 15 Grad fähig ist. Nacheinander bekommen wir Gelegenheit, die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte auf 1,5-Millimeter-Spikereifen und auf unterschiedlichen Parcours zu testen: Porsche 911 mit und ohne Allradantrieb, Panamera Turbo S, 718 Cayman GT4 und Taycan Turbo S. Ein strammes Programm – und eines, das den Teilnehmern ein breites Grinsen ins Gesicht malt. Manchmal auch ein etwas schiefes. Dann nämlich, wenn man über Bordfunk den vereinbarten „Notruf“ durchgeben muss: „Stuck, stuck, stuck!“ Was nichts anderes bedeutet, als dass ein Auto festsitzt, sprich über den abgesteckten Parcours hinausgedriftet ist und nun im Pulverschnee steckt. Sekundenschnell meldet sich im Gegenzug Instruktor Axel zu Wort: „Ich zieh Dich gleich raus, alle anderen bitte sofort stoppen! All cars STOPP!“

Schon beim Briefing hat der Instruktor erklärt, dass ein Ausflug in den Schnee nichts Außergewöhnliches ist, und es jeden erwischen kann. Verschiedene Streckenverläufe mit unterschiedlichem Schwierigkeitslevel, dazu noch diverse Fahrzeugkonzepte fordern ein feines Händchen (und Füßchen) und höchste Konzentration. Axel kommentiert übers Walkie-Talkie fleißig die Driftbemühungen oder erklärt, warum die Kür im Eistanz nicht so ganz perfekt war, mitunter auch mit einer Portion trockenen Humors. Als ich nach einem zu schnellen Kurvenwechsel versuche, den in Richtung Schneewehe driftenden Taycan Turbo S mit weiterem Elektroschub einzufangen, erreiche ich genau das Gegenteil und betätige mich kurzzeitig als Schneefräse. „Schöner Offroad-Ausflug“, knistert es aus dem Funkgerät, „aber wir wollen ja eigentlich driften …“ Und wieder heißt es: „Folge nicht Deinen Instinkten, auf Eis herrschen andere Gesetze.“ Was bei einem heckgetriebenen Elfer durch Übersteuern auf feuchtem Asphalt funktioniert hätte, klappt hier nicht. Denn auch wenn wir fürs Driften grundsätzlich die Eingriffe der Elektronik an allen Fahrzeugen durch „PSM off“ verbannt haben, die blitzschnelle Verteilung der Antriebskräfte an die Vorder- und Hinterachse des Taycan lässt sich als konstruktives Merkmal nicht ausschalten. Hier geht es also mit mehr Power nur noch schneller ins weiße Pulver. 

Ein besonderes Highlight ist auch der leichte Mittelmotorsportler GT4 auf dem anspruchsvollen Handlingkurs mit reichlich Kurven: „Cayman on the rocks“ – das ist richtig cool, „Dreh-Momente“ der anderen Art garantiert. Man könnte noch lange so weitermachen. Das Motto der mehrtägigen Porsche Ice Experience lautet ja auch „Drift. Repeat. Sleep“. Doch als langsam die Dämmerung einsetzt und wir die mit der letzten Fahrzeugpalette wohlbehalten ans Porsche Experience Center zurückkommen, wartet schon das nächste Spektakel auf uns. Fackelfeuer weisen den Weg zu einem illuminierten „Eisring“, wo zwei Profis die Elfer-Turbos in Dauerdrift mit der Präzision eines Sekundenzeigers herumkreisen lassen, dass es eine Freude ist.  

Wenig später, nach einem kurzen Debriefing durch „Leitwolf“ Axel, der seine Schäfchen am Ende des Tages glücklich, wohlbehalten und nur ein wenig erschöpft ins Trockene gebracht hat, öffnet sich hinter uns langsam ein Rolltor und bei dramatischer Musik und Laserlicht strömen die Gäste an zwei symbolisch wegweisenden 911 GT3 in Racinggelb und Tiefschwarz dem Objekt der Begierde entgegen: Nach dem ersten, erfolgreichen Jahr der Zusammenarbeit schlagen die beiden Marken das zweite Kapitel ihrer Partnerschaft auf und stehen mit der nächsten gemeinsamen Kreation im Rampenlicht: Die neue TAG Heuer Carrera x Porsche, ein Modell mit starker sportlicher Anmutung, wird in limitierter Sonderserie von nur 1.500 Exemplaren aufgelegt.

Designtechnisch wird der sportliche Charakter des TAG Heuer Carrera Sport Chronograph durch die Porsche Ästhetik noch weiter betont. Wichtig ist die Symbolik der Farben. Maria Laffont, Vizepräsidentin Design & Produkt: „Die Farbe Gelb, die sich in verschiedenen Elementen wiederfindet, ist vom Porsche Racinggelb inspiriert. Zu sehen ist der Farbton am Porsche Logo auf der Lünette, an der Krone und in grafischen Details auf Zifferblatt und Sekundenzeiger“. Auch die Super-LumiNova-Beschichtung leuchtet im Dunkeln in Gelb. Wie Maria Laffont berichtet, hatte zwischen den Designer bei TAG Heuer und Porsche ein reger Austausch stattgefunden: „Wir haben uns in der heißen Phase alle zwei bis drei Wochen getroffen. Bei diesen Brainstormings gab es viele Anregungen, die letztlich in das Erscheinungsbild der neuen Carrera x Porsche Limited Edition eingeflossen sind.“ So wurde die Farbe Schwarz mit verschiedenen Texturen eingesetzt. Das Gehäuse erhielt mit DLC (Diamond-like Carbon) einen tiefschwarzen Farbton, während das Zifferblatt eine Textur besitzt, die von Metallkarosserien mit leicht glänzendem Effekt inspiriert ist. 

Die beiden Hilfszifferblätter haben eine asphaltähnliche Oberfläche, die auf eine Innovation von TAG Heuer zurückzuführen ist und bereits auf dem Zifferblatt des 2021 präsentierten TAG Heuer Carrera x Porsche Chronograph zum Einsatz kam, mit dem die Partnerschaft zwischen TAG Heuer und Porsche offiziell eingeläutet wurde. Wobei sich die Wege der beiden Marken bereits seit mehr als 50 Jahren kreuzen und verflechten. Der Grundstein für diese starke und dauerhafte Verbindung zwischen TAG Heuer und Porsche bildet der Motorsport, und einer der größten gemeinsamen Nenner lässt sich in ein Wort fassen: Carrera.

So sagt auch Robert Ader, Leiter Marketing Kommunikation bei Porsche: „Der Carrera-Mythos spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte von Porsche und gehört zur großen Schnittmenge zwischen unserer Marke und TAG Heuer“. Auf die Frage, warum die beiden Unternehmen erst jetzt zusammengekommen sind, hat Georges Ciz, Marketingleiter bei TAG Heuer einen netten Vergleich parat: „Es ist so, als ob ein Paar schon länger harmonisch zusammenlebt. Irgendwann machen sie es dann offiziell.“ Umso besser, wenn die Beziehung dann mit einer Uhr wie dem neuen TAG Heuer Carrera x Porsche Chronographen besiegelt und bestätigt wird.

Am nächsten Tag warten noch zwei weitere Highlights im hohen Norden Finnlands auf uns, die noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Ein besonderes Erlebnis ist Fahrt auf den Skidoos (Motorski-Schlitten). Nach zweistündiger Spaßfahrt auf den eigenwilligen Gefährten werden dann nochmals Kufen und „Antriebsart“ gewechselt: Eine Husky-Fahrt lieferte unvergessliche Eindrücke. Und als sich spät am Abend am finnischen Nachthimmel auch noch Polarlichter zeigen, geht ein perfekter Tag zu Ende. 

Porsche Ice Experience

Porsche bietet mit seinem Ice Experience Center in Levi auf einander aufbauende Trainingslevel mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. In der Regel dauert ein Aufenthalt fünf Tage mit drei Fahrtagen. Bis auf die individuelle An- und Abreise (Flughafen Kittilä) ist bei jedem Buchungspaket mit einem Komplettprogramm (wunschgemäß auch mit Schneemobiltour etc.) für alles gesorgt.

Infos, Termine, Preise, Kontakt: https://experience.porsche.com/de/ice

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Redaktion 9ELF