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GTS: Drei Buchstaben Sportlichkeit bei Porsche

Das Kürzel „GTS“ steht für klassische Motorbaukunst. Ein Interview mit Porsche-718-Modellreihenleiter Jan Roth über das neue Top-Derivat.

Herr Roth, was verbirgt sich hinter den drei Buchstaben „GTS“?
„GTS“ steht für „Gran Turismo Sport“. Dieser Begriff hat seine Wurzeln in den 1960ern mit dem ersten Vertreter, dem 904 Carrera GTS. Das war ja ein klassischer Rennwagen. Porsche wollte diesen aber auch auf die Straße bringen und daraus ein langstreckentaugliches Fahrzeug machen. So ist der GTS mit etwas mehr Komfort und einer Straßenzulassung entstanden.

Wie ordnet sich der GTS 4.0 in die 718-Familie ein?
Der GTS kommt ja immer nach dem Basis- und dem S-Modell. Als wir den 2,5-Liter-GTS auf den Markt brachten, haben wir parallel dazu den Vierliter-Sechszylinder für den GT4 und den Spyder entwickelt, die Top-Derivate der Modellreihe. Damals gab es bereits die Überlegungen, dieses Aggregat auch noch woanders einzusetzen, nämlich in einer leicht abgeschwächten Version. Das ist der GTS 4.0, sozusagen das alltagstaugliche Spitzenmodell.

Warum gibt es in der 718-Modellreihe eigentlich keinen Turbo?
Das ist historisch bedingt. Zu Sechszylinderzeiten hatten wir dafür einfach keinen Platz. Ohnehin gibt es oberhalb der 718-Baureihe mit dem Elfer noch einen leistungsstärkeren Sportwagen von Porsche. Da macht es in unseren Augen mehr Sinn, vorrangig an der Rundstrecke orientierte Modelle wie den GT4 und den Spyder an die Spitze zu stellen.

Sie sprechen vom Elfer. Wie positioniert sich die 718-Modellreihe in der Porsche-Welt?
In seiner Basisvariante ist der 718 der Einstieg in die Porsche-Welt. Relativ viele Käufer wandern dann zu den höherwertigeren Varianten S und GTS, und dann geht es sehr oft mit dem Elfer weiter. Wobei solche Aussagen immer sehr marktspezifisch sind.

Wie unterscheiden sich die Märkte?
In China haben wir zum Beispiel mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren mit Abstand die jüngsten Kunden sowie den höchsten Frauenanteil mit 56 Prozent. China zählt ohnehin zu den größten Einzelmärkten des 718. Was auch an der dortigen Hubraumbesteuerung liegt. Die ist mit dem Zweiliter-Vierzylindermotor relativ gering.

Was sind denn die Top-3-Kaufgründe in den einzelnen Märkten?
Durch unser Konzept stechen wir in China viele Mitbewerber in diesem Segment aus. Dadurch, dass wir uns zudem in einem Bereich bewegen, der für viele finanziell erreichbar ist, kommen wir in diesem Segment auf bis zu 80 Prozent Marktanteil. Das ist natürlich der Wahnsinn. Als Hauptkaufgründe für den 718 nennen die Chinesen aber das Exterieur Design, die Reputation der Marke sowie die Kategorie „Suits my needs“ – also soviel wie „Passt zu mir“.

Und in den USA?
Hier steht die Performance an erster Stelle, gefolgt vom Exterieur Design und der Markentreue. In Deutschland lautet die Reihenfolge Exterieur Design, Performance und Bodytype, also das Zweisitzerkonzept mit Mittelmotor. Alles sehr ähnlich also.

Nochmal zurück zum GTS 4.0. Wie würden Sie dieses Modell einem potenziellen Käufer schmackhaft machen?
Er hat ein super Package mit allen Optionen, die man wirklich braucht, um sowohl auf der Rundstrecke als auch im täglichen Straßenverkehr ein optimales Sportgerät zu haben. Darüber hinaus sieht er auch noch sehr gut aus und verfügt durch den Sechszylinder über einen extrem guten Sound. Zudem ist er auch noch finanziell attraktiv.

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